Kategorie: Aktuelles

  • Meinungsfreiheit, Demokratie & Menschenrechte sind nicht käuflich

    Meinungsfreiheit, Demokratie & Menschenrechte sind nicht käuflich

    Beim Förderprogramm für PV-Altanlagen kann man online beim Kreis Borken Zuschüsse beantragen. Dies gelingt allerdings nur dann, wenn man ein Häkchen setzt neben folgendem Text:

    „Ich bestätige, dass ich mich zur freiheitlich demokratischen Grundordnung bekenne und in meinem täglichen Handeln lebe. Dies beinhaltet ausdrücklich die Ablehnung jeglicher Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, insbesondere Rassismus und Antisemitismus, und schließt zudem ein unmissverständliches Bekenntnis zum Existenzrecht Israels ein.“

    ( Zitiert von der Seite des Kreises Borken: https://survey123.arcgis.com/share/889c6561e88e4294aa8a064f078d2d16?portalUrl=https://maps.kreis-borken.de/gdiportal, letzter Zugriff am 04.11.2025, 12:03 Uhr )

    Die guten Absichten („Demokratie fördern“) der Mitarbeiter des Förderprogramms für PV-Altanlagen heiligen nicht die Mittel! Denn was auf den ersten Blick positiv klingt, erkauft tatsächlich ein wertvolles Bekenntnis.

    Aber wieso ist das ethisch, rechtlich und auch für unsere freiheitlich demokratische Grundordnung ein Problem? 

    Im Folgenden soll nicht der sachliche Inhalt des Bekenntnisses in Frage gestellt werden, sondern die Art und Weise, wie das Bekenntnis instrumentalisiert wird und welche Probleme daraus entstehen können:

    Aus ethischer Sicht sind mehrere Punkte zu nennen:

    • Jeder Mensch hat das Recht, frei zu denken und zu glauben, was er will. Dieses Recht wird hier nicht geachtet.
    • Wenn ein finanzieller Vorteil an eine bestimmte Gesinnung geknüpft wird, kann ein indirekter Zwang entstehen.
    • Menschen, die sich aus irgendwelchen Gründen nicht öffentlich bekennen wollen (z.B. aus Angst vor Ausgrenzung, weil sie nicht gezwungen werden wollen, aus Unwissenheit…) würden benachteiligt. 
    • Menschen könnten sich nicht aus Überzeugung und aus Vernunft, sondern aus wirtschaftlichem Interesse zu der jeweiligen Gesinnung „bekennen“. 
    • Was wäre, wenn private Anbieter von dieser Form Gebrauch machen und nicht freiheitlich-demokratische Gesinnungs-Bekenntnisse für ökonomische Rabatte einfordern würden?
    • Die innere Freiheit und Ehrlichkeit des Bekenntnisses selbst können verletzt werden.
    • Das Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Ordnung wird instrumentalisiert.

    Demokratie, Ablehnung von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, Ablehnung von Rassismus, Ablehnung von Antisemitismus und das Existenzrecht Israels – das alles sind Werte an sich, die nicht erkauft oder erzwungen werden dürfen!

    Wenn man ein Bekenntnis zur demokratischen Grundordnung an ökonomische Vorteile koppelt, wird sein poltischer und moralischer Wert kommerzialisiert. Dies untergräbt in schändlicher Weise die Würde und Ernsthaftigkeit unserer demokratischen Grundordnung.

    Auch aus rechtlicher Sicht ist die Korrektheit der Antragsform höchst fragwürdig und juristisch zu überprüfen:

    • Das Grundgesetz schützt die Freiheit eines Bürgers, eine Meinung zu haben und zu äußern – oder auch nicht zu äußern. Auch wenn jemand der freiheitlich-demokratischen Grundordnung zustimmt, so darf er nicht gezwungen werden, das zu äußern. Beamte müssen zwar einen Eid leisten; aber auch sie haben sich frei dazu entschieden. 
    • Es handelt sich hier also u.U. um einen Eingriff in die Meinungsfreiheit (Art. 5 GG) und ggf. auch um Diskriminierung wegen politischer Anschauung (Art. 3 GG).
    • Bei genauer Untersuchung verstößt die Form als Antrag einer öffentlichen Einrichtung u.U. gegen das Neutralitätsgebot und ggf. gegen die Gleichbehandlung (Art. 3 GG).

    Wir plädieren daher an die Beiteiligten des Förderprogrammes PV-Altanlagen des Kreises Borken, die Form der Antragstellung zu überdenken und abzuändern. 

    Außerdem teilen wir mit:

    Wir vom BSW bekennen uns frei und ohne Zwang zur demokratischen Grundordnung und erklären, sie in unserem täglichen Handeln zu leben. Dieses Bekenntnis beinhaltet ausdrücklich die Ablehnung jeglicher Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, insbesondere Rassismus und Antisemitismus, und schließt zudem ein unmissverständliches Bekenntnis zum Existenzrecht Israels ein.

    Ina Kessel

  • Kommunen im Absturz

    Kommunen im Absturz

    Gute Lebensverhältnisse, friedliches Zusammenleben, Bildung und Wertschätzung der Arbeit dürfen kein Luxus sein!

    Der Kreis Borken schließt das Jahr 2024 mit einem Defizit von 4,6 Millionen Euro ab – und für 2025 rechnet man bereits mit einem noch größeren Minus. Mit der niedrigsten Kreisumlage im gesamten Münsterland ziehen sich Land und Bund aus der Verantwortung.

    Die strukturelle Unterfinanzierung der Kommunen trifft besonders diejenigen, deren Arbeit und Potential wir für eine friedliche, wirtschaftsstarke, gerechte und vernünftige Gemeinschaft unterstützen müssen: 

    Beruftstätige Menschenjunge Familien und Rentner können sich kaum mehr Wohnraum leisten, die Gewaltbereitschaft und Angst vor Konflikten bei Kindern und Jugendlichen steigt, das Bildungsniveau sinkt, Erzieherinnen und ErzieherLehrkräfte, Eltern und Ausbildungsbetriebe stehen vor neuen Aufgaben, die kaum zu bewältigen sind. Alle spüren bereits jetzt, dass vielerorts gespart wird – bei Angeboten, Bildung, Infrastruktur und öffentlicher Hilfe.

    Aber genau hier müssen wir investieren: in Bildung, Betreuung, Pflege, Mobilität und soziale Angebote!

    Was heißt das konkret?

    Berufstätige Menschen halten unsere Gesellschaft am Laufen, deshalb fordern wir: bezahlbaren Wohnraum, Investitionen in den ÖPNV, auch im ländlichen Raum, bessere Radwege und Straßen, faire finanzielle Entlastung kommunaler Gebühren!

    Die Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft, deshalb fordern wir für die Erziehung und Bildung unserer Kinder: Unterstützung der Erzieherinnen und Erzieher, der Lehrkräfte und der Eltern, damit alle Kinder die Chance erhalten, in Ruhe lernen können. Wenn hier gespart wird, bleiben gleiche Zukunftschancen auf der Strecke!


    Für junge Familien: ausreichende und kostenlose Kita-Plätze, bezahlbarer Wohnraum, Freizeitangebote und Unterstützung bei Problemen


    Für unsere Rentner: Pflegedienste, Nahverkehr, barrierefreie Infrastruktur, bezahlbares Wohnen und soziale Treffpunkte.

    Deshalb fordern wir als BSW im Kreis Borken:

    Kommunen brauchen endlich wieder Spielräume – nicht weitere Sparrunden.
    Wir fordern von Land und Bund:

    • Mehr Geld für Städte und Gemeinden – jetzt!
    • Entlastung bei Sozialkosten, die vor Ort anfallen
    • Investitionen in Bildung, Pflege und Infrastruktur

    Autorin: Ina Kessel

  • BSW Kreisverband Borken steht

    BSW Kreisverband Borken steht

    Am Sonntagabend, den 31.08.2025, wurde der Kreisverband des Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit (BSW) in Stadtlohn gegründet.

    (mehr …)
  • Kommunen am Abgrund: Die Schuldenkrise in NRW braucht jetzt Lösungen!

    Kommunen am Abgrund: Die Schuldenkrise in NRW braucht jetzt Lösungen!

    Nordrhein-Westfalen steht vor einer Zerreißprobe. Während die Bundesregierung ihre Rüstungsorgien mit Unsummen feiert, versinken unsere Städte und Gemeinden in einem Schuldenberg von historischem Ausmaß. Über 55 Milliarden Euro lasten auf den Schultern unserer Kommunen – eine Summe, die ihre Handlungsfähigkeit lähmt und die Zukunft unserer Heimat gefährdet.

    (mehr …)
  • Plakatkampagne zur Kommunalwahl

    Plakatkampagne zur Kommunalwahl

    Am 14.09.2025 findet die Kommunalwahl in NRW statt. Räte, Kreistage, Landräte und Bürgermeister werden im ganzen Land gewählt, oft auf Intergrationsräte. In vielen Kommunen tritt das BSW an.

    Hier stellen wir die zentrale Plakatkampagne des BSW vor.

    (mehr …)
  • Ihre Plakatspende für das Bündnis Sahra Wagenknecht

    Ihre Plakatspende für das Bündnis Sahra Wagenknecht

    Wahlkampf in NRW aktiv unterstützen

    Am 14. September tritt das Bündnis Sahra Wagenknecht erstmals zur Kommunalwahl in NRW und zur Parlamentswahl im Ruhrgebiet an. Es geht jetzt um eine grundlegende Richtungsentscheidung. Werden Steuergelder weiter für Waffen verschwendet oder sinnvoll für die Nöte der Menschen und der Kommunen eingesetzt.

    (mehr …)
  • Thyssenkrupp – ein Opfer falscher Politik

    Thyssenkrupp – ein Opfer falscher Politik

    Thyssenkrupp, einst Symbol deutscher Industrie und Stahlmacht, steht vor dem Ausverkauf. Medien berichten von einer geplanten Umwandlung in eine Finanzholding, dem Verkauf zentraler Sparten und einem massiven Stellenabbau. Zurück bliebe ein entkernter „Rumpf-Konzern“ – ohne Zukunft und ohne industrielle Substanz.

    (mehr …)
  • Ein guter Tag für die kommunale Demokratie

    Ein guter Tag für die kommunale Demokratie

    Landesverfassungsgericht NRW gibt Organklage des BSW NRW gegen Änderung des Kommunalwahlgesetzes statt – Neues Verfahren zur Sitzberechnung verfassungswidrig

    Der Verfassungsgerichtshof NRW hat heute die Organklage des BSW und vier anderer Parteien gegen das im letzten Jahr im Landtag NRW von CDU, SPD und Grünen geänderte Kommunalwahlgesetz stattgegeben. Die Gesetzesänderung sieht ein neues Sitzberechnungsverfahren vor, das die Wirkung hat, die großen bzw. größeren Parteien bei der Sitzvergabe bei den Kommunalwahlen systematisch zu bevorteilen und die kleinen bzw. kleineren Parteien bzw. Wählergruppen zu benachteiligen.

    (mehr …)

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu.

Datenschutzerklärung